Rosacea: Mehr als nur natürliche Rötung!
Rotwerden ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf starke Emotionen, z. B. Aufregung oder Schamgefühl. Wenn die Gesichtsrötung jedoch häufiger auftritt und lange anhält, kann es sich um die chronische Hauterkrankung Rosacea (Rosazea) handeln. Typische Anzeichen sind neben der anhaltenden Gesichtsrötung sichtbare Blutgefäße sowie Papeln und Pusteln – vor allem in der Gesichtsmitte (Stirn, Nase, Wangen und Kinn). Meist ist die Haut sehr empfindlich und „brennt“. Die genaue Ursache der Krankheit ist noch ungeklärt. Doch gibt es viele alltägliche Auslöser – sogenannte Triggerfaktoren – die einen Krankheitsschub auslösen können. Hierzu zählen Sonne bzw. UV-Strahlung, Sport, bestimmte Lebensmittel bzw. scharfe Gewürze, Alkohol oder sogar heißes Duschen. Bei jedem Betroffenen sind diese Auslöser individuell verschieden und können sich auch mit der Zeit verändern.
Anhaltende Gesichtsröte macht verlegen
Trotz der hohen Zahl an Betroffenen ist die Erkrankung vielen unbekannt – häufig auch den Patienten selbst. Die Symptome der Rosacea werden von Betroffenen oft als „normal“ hingenommen, obwohl sie darunter leiden. In vielen Fällen hatten schon Mutter oder Großmutter anhaltende Röte und erweiterte Äderchen im Gesicht, ohne dass dies als Krankheit erkannt wurde. Oft werden Pusteln und Papeln mit Akne verwechselt. Die Folge: Viele Patienten gehen nicht oder erst spät zum Hautarzt. Oder sie versuchen, die Gesichtsröte mit kosmetischen Pflegeprodukten in den Griff zu bekommen. Dies kann die Erkrankung verschlimmern, denn Rosacea-Haut ist sehr empfindlich. Eine zusätzliche seelische Belastung für Betroffene ist vielfach die Reaktion ihrer Umwelt. Rosacea ist jederzeit sichtbar, zudem ist sie unberechenbar, weil sie plötzlich und in Schüben auftritt. Häufig leiden Betroffene darunter, dass sie im privaten oder beruflichen Umfeld auf ihre Gesichtsröte angesprochen werden. Dadurch fühlen sie sich unsicher und gehemmt oder, schlimmer noch, sogar benachteiligt oder zurückgewiesen.
Behandlung der Rosacea beim Hautarzt
Rosacea kann wirkungsvoll behandelt werden. Das wichtigste ist, dass Betroffene frühzeitig einen Hautarzt aufsuchen. Denn nur der Hautarzt kann die Rosacea richtig diagnostizieren und eine geeignete Behandlung verschreiben. Mit modernen Medikamenten in Form von Lotionen, Cremes und Gelen können die Symptome der Rosacea gezielt behandelt werden – Gesichtsröte ebenso wie Papeln und Pusteln. Darüber hinaus werden ganz neue Arzneimittel erforscht, die bald zur Verfügung stehen könnten, z. B. Wirkansätze gegen die Haarbalgmilbe Demodex. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass diese Haarbalgmilbe eine wichtige Rolle für die Erkrankung spielen könnte: Auf der Rosacea-Haut wurde eine erhöhte Dichte von Demodex-Milben festgestellt. Es wird daher angenommen, dass Demodex-Milben ein zusätzlicher Faktor für die Entzündungsreaktionen bei Rosacea sein können.